Brennen für den Glauben, Vorreformatorische Zeit

12,00 

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Kursnummer: 23W-9811 Kategorie:
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Man kann die Zeitepoche der vorreformatorischen Zeit von 1054, also dem Morgenländischen Schisma, bis hin zum ausgehenden Mittelalter um 1500 dem Beginn der Reformation und Renaissance zuordnen. Die Römische Kirche, das Papsttum, mit mehreren Gegenpäpsten in Avignon, Pisa u.a., war geschwächt und sah ihren Einfluss schwinden.

In Okzitanien (Südfrankreich) entfalteten sich im 11. Jahrhundert die ‘Freunde Gottes oder auch gute Christen’, wie sich die Katharer/Albigenser anfangs nannten. In Lyon (Frankreich) wird der Kaufmann Waldes vom Wort Gottes ergriffen und lässt die Evangelien aus dem Lateinischen in die regionale Sprache des Franko-Provenzalischen übersetzen. So werden die ‘Armen von Lyon oder auch Arme Jesu Christi’, wie sich die Waldenser vorerst nannten, als religiöse Bewegung ganz Mitteleuropa beeinflussen. Die Armutsbewegung ist im Entstehen. Allein in Österreich gab es 80.000 Waldenser. es folgte die Verfolgung durch die Römische Kirche. In Steyr-Gleink sowie in Krems wurde im 13. Jahrhundert durch Petrus Zwicker die Inquisition eingerichtet und viele Waldenser verfolgt und verurteilt. Durch die Verbrennung vermeinte die Römische Inquisition die Seele im Feuer noch reinigen zu können. Die Waldenser aus dem Land unter der Enns flohen nach Mähren, doch in Olmütz hatte der Bischof ebenfalls die Inquisition eingerichtet und wurden dort über 100 Waldenser verbrannt. Im 14. Jahrhundert hatte sich der Universitätsprofessor Dr. John Wycliff an der Universität Oxford, England, an dem Verhalten des Klerus gestoßen, diese Missstände aufgezeigt und die Theologie der Kirche in Frage gestellt. Die Lollarden übersetzten dann die Bibel ins Englische und vollendeten das Werk Wycliffs.

Als 1400 Johannes ‘Jan’ Hus in Prag zum Priester geweiht wurde, begann eine Gruppe Gelehrter der Universität Carolina in Prag, beeinflusst durch die Schriften von John Wycliff, sich gegen die Kirche zu stellen. Die Bibel wurde ins Tschechische übersetzt. Es endete mit der Verbrennung von Johannes Jan Hus am 6. Juli 1415 beim Konzil in Konstanz. Die Hussitenkriege überzogen nicht nur Böhmen und Mähren, auch Österreich (Mühlviertel, Wald- und Weinviertel) war betroffen.

Kursleiter Franz Seiser
KursortKremser Bank, Ferdinand Dinstl Saal
Mindest Teilnehmer:15
Einheiten:1.8
Termine: Montag, 13.11.2023: 19:00 - 20:30